Archiv fuer Oktober 5th, 2009

Okt
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Der Wein als Gottesgabe – mit Pfr. Markus Risch



Markus Risch, evangelischer Pfarrer aus Buchholz, gestaltete zu diesem Thema einen Abend im Weinkollegium Boppard. Dass der Wein in der Bibel eine besondere Bedeutung hat, erkennt man schon daran, dass das Wort mehr als 200mal vorkommt.

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Zu Beginn erinnerte Markus Risch daran, dass nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der „Beginn des Weinbaus“ tatsächlich in der Region zu suchen ist, in der – so wie es in der Bibel steht – Noah mit seiner Arche gelandet ist und als Erster „einen Weinberg pflanzte“ (1.Mos. 9,20).
Die „Wertung des Weines in der Bibel“ ist unterschiedlich. Dort, wo er im Übermaß genossen wird, da hat der Rausch schlimme Folgen, z.B. für Noah und seinen Sohn Ham (1.Mos. 9,20 f). Überwiegend aber wird der Weingenuss positiv gesehen, wie der Referent mit launigen Worten zu Gehör brachte, z.B. „… dass der Wein erfreue des Menschen Herz …“ (Psalm 104,15). Der Wein sei in der Bibel immer wieder in Verbindung mit Gastfreundschaft und Hilfe zu guter Kommunikation genannt.
„Die Symbolik des Weins in der Bibel“ ist demzufolge auch bivalent:
Der „Taumelbecher“ oder auch „Zornbecher“ gilt als Zeichen des göttlichen Gerichtes. So heißt es in Psalm 75,9: „… Denn der HERR hat einen Becher in der Hand mit bitterem Wein .. und die Gottlosen auf Erden müssen alle trinken und sogar die Hefe schlürfen …“.
Der Weinstock ist aber auch ein Symbol für die Erwartung des Messias („… Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Joh.15,5)). Und im „Danklied der Erlösten nach dem Gottesgericht“ (Jes. 25,1) heißt es schließlich: „…Und der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, …darin keine Hefe ist.“
So sei auch das Abendmahl – die Eucharistiefeier – mit Brot und Wein “ … ein Hinweis darauf, dass das Leben nach dem Tod einfach nur Freude verheiße.“
Markus Risch machte deutlich, dass es mit den vorzüglichen Gewächsen unserer Region durchaus möglich ist, von diesen Freuden schon im Diesseits einen Vorgeschmack zu bekommen. Es gelang ihm mit seiner frischen Art nicht nur, die Teilnehmer zu fesseln, sondern er ging auch gerne auf Fragen ein und verdiente sich so den Beifall und den Dank seiner Zuhörer.

Hans – Hermann Oehl