Stand der EU – Weinmarktreform

Hans Peter Schüz, der Schultheiß des Weinkollegiums Boppard, konnte zum Oktoberstammtisch Gerd Knebel begrüßen, den Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel ? Mittelrhein. Dieser referierte über den aktuellen Stand der EU ? Weinmarktreform, einer Reform, die für Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen Bedeutung hat. Ziele sind sowohl die Erschließung und Sicherung von Märkten, die Wettbewerbsfähigkeit der Erzeuger und die Förderung von Innovationen und Investitionen, aber auch eine Vereinfachung des Bezeichnungsrechtes durch klare, einfache und wirksame Regelungen. Eine besondere Aufgabe wird die Begrenzung des Überschusses sein, der alleine im Jahr 2006 25 Mio. Hektoliter betragen hat, wobei dann ca. 700 Mio. Euro für die Destillation und 31 Mio. Euro für ein Rodungsprogramm ausgegeben wurden.

Die Reform ist zwar bereits grundsätzlich am 01.08.2008 in Kraft getreten, aber innerhalb der Regelungskompetenz der EU soll jedes Land die Möglichkeit haben, für die oenologischen Verfahren und Weinklassen bzw. Weinbezeichnungen eigene Regeln zu schaffen, die dann am 01.08.2009 in Kraft gesetzt werden sollen. Insbesondere soll jedes Land entscheiden können, für welche Programme es seinen Anteil am Budget ausgeben will. Wenn z.B. dann nach EU-Recht für eine „Grüne Lese“ ? und damit ist dann ein vollständiges Abschneiden der Trauben vor der Ernte gemeint ? Zuschüsse gegeben werden können, so wird man von dieser Möglichkeit in Deutschland sicher keinen Gebrauch machen.

Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen des Referenten zu den Überlegungen des Verbandes zum neuen Bezeichnungsrecht und die daran geknüpften Erwartungen und Hoffnungen. Hier wird es jedoch bei widerstreitenden Interessen sicher noch schwierige Diskussionen geben. Dem Referenten war der Dank für diesen informativen Abend sicher.

Hans – Hermann Oehl